Hallo zusammen :)
Eigentlich hatte ich gar nicht vor, solch einen Post zu verfassen, nicht mal ansatzweise den Gedanken gehabt. Aber als ich letztens meine erste Nacht nach dem Krankenhaus wieder im eigenen Bett bzw. dem Bett meines Schatzes verbracht habe, kam mir in schmerzhaften Stunden die Idee dazu, denn als ich im Krankenhaus lag und gegoogelt habe hätte ich gerne eine Seite mit Tipps und Infos zur Mandelentfernung gefunden. Hier also ein kleiner Survivalguide mit auf was man sich einstellen muss, was man beachten sollte etc….
- Bei jedem ist die Zeit nach der OP anders. Bei Google habe ich von einigen Fällen gelesen, bei denen die Patienten fast keine Schmerzen hatten. Bei mir waren sie dafür umso größer, dabei halte ich eigentlich schon ein wenig was aus.
- Falls du dich vegan ernährst, lass dir von deiner Familie oder Freunden eine Packung veganes Eis mitbringen.
- Und denk daran ihnen rechtzeitig Bescheid zu geben, eine neue zu besorgen ^^
- Ein großes Kissen oder Kuscheltier kann man auch gut gebrauchen wenn man mal nicht weiß wohin mit seinen Schmerzen (nicht zum ausweinen sondern zum zusammenknautschen).
- Informiere dich vorher über die Standards des Krankenhauses. Ich lag in einem in dem man nach der OP Tabletten nehmen muss und nichts mehr über Infusion bekommt. Sehr toll bei einer Mandel-OP -.- In solch einem Fall, und wenn du dich mit Medikamenten und Dosierung ein wenig auskennst, nimm noch Schmerzmedikamente mit. Die Schwestern bei mir haben sich strikt an Anweisungen gehalten und ich musste immer bis zum nächsten Morgen warten, bis der Arzt die Medikation (auch Bedarfsmedikation) erhöht hat, selbst wenn ich nachts vor Schmerzen geheult habe weil nichts wirkt -.-
- Freue dich nicht zu früh, wenn du aus dem OP kommst und es geht dir gut. So war es bei mir auch, am nächsten Tag musste ich mich dann übergeben, ab dem zweiten bekam ich Ohrenschmerzen und ab dann wurde alles von Tag zu Tag schlimmer.
- Wenn du das Pech haben solltest und so wie ich nach der OP nur noch mit erhöhtem Oberkörper schlafen zu können (man verschluckt sonst seinen eigenen Speichel und die Wunden drücken noch mehr), überleg dir schon mal wie du es nach einer Woche zuhause machen willst. Ich habe dann alle Decken und Kissen die ich zur Hand hatte gestapelt.
- Die Nachblutungsgefahr soll in der 5. Nacht am höchsten sein, heißt aber nicht, dass davor und danach keine mehr auftreten können.
- Du musst essen. Nehme zur Not deine sämtlichen Tabletten vorher, aber wenn man nicht isst lösen sich die Beläge nicht.
- Am besten sind Nudeln, Reis, etc. alles was weich und glitschig ist. Brot und Brötchen waren mir egal was drauf war immer zu trocken, Brezeln waren besser. Tomaten bzw. deren Haut und Kerne blieben auch gerne an der Wunde hängen.
- Achte wirklich darauf nichts scharfes oder saures zu essen, das tut richtig weh…
- Auch Früchtetees die zu lange gezogen haben brennen in den Wunden (wg der Säure).
- Wenn während oder nach dem Essen deine Wunden brennen ist das meistens, weil etwas an den Wunden hängen blieb. Trinke etwas, das wird nach wenigen Minuten besser.
- Trinke sehr viel! Wenn dein Hals trocken ist tut es erst recht weh.
- Kaue Kaugummi! Das regt den Speichelfluss an, hilft gegen Ohrschmerzen, entspannt die Muskulatur und hält durch den Speichel die Wunden feucht.
- Nachts sind die Schmerzen am schlimmsten. Der Arzt meinte, dass das daran liegt, dass man ja nachts keine Ablenkung hat und man mit den Schmerzen alleine ist. Ich soll mich doch ablenken. Ja klar, weil ich mitten in der Nacht den Fernseher anschalte, meine Zimmergenossinnen hätten mich umgebracht :D
- In der letzten Nacht im Krankenhaus wurde mir klar, warum es bei mir nachts wirklich am schlimmsten ist und wieso dann auch kein Schmerzmittel was gebracht hatte. Ich weiß nicht warum, aber seit der OP schlief ich immer mit offenem Mund, das hat alles ausgetrocknet und Schmerzen verursacht.
- Lachen, weinen, husten und Kopf hochstrecken verursacht ebenfalls Schmerzen. Reden ist so eine Sache, ich konnte nur sehr leise reden, anderen, die am selben Tag wie ich operiert wurden, erging es allerdings besser.
- Ein Freund meines Freundes (der lustigerweise 1,5 Jahre zuvor im exakt demselben Zimmer am selben Platz lag :D ) hat mir empfohlen zu Gurgeln. Ich konnte das nicht, Kopf hochstrecken war zu schmerzhaft und ich habe mich immer verschluckt. Wenn du das kannst, dann mach es.
- Dennoch ist es keine schlechte Idee, den Mund während und nach dem Essen mit Wasser auszuspülen. Ich konnte mit der Zunge keine Essensreste die sich zwischen Lippe und Zähnen angesammelt haben einsammeln, auch das war zu schmerzhaft.
- Apropos Zunge, wundere dich nicht, wenn deine Zunge einseitig verletzt ist wenn du aus dem OP kommst. Das kommt vom Tubus, dem Schlauch den man während der OP schluckt und der die Zunge seitlich zu den Zähnen drückt. Bei mir war sogar die Lippe verletzt, wobei der Arzt meinte, dass das nicht normal ist. Grobiane :D
- Zuhause wird alles besser. Man kann mehr Schmerztabletten nehmen als man im Krankenhaus bekommen würde und fühlt sich wohler. Zudem wird spätestens ab dem 8. oder 9. Tag langsam alles besser.
- Insgesamt kann es bis zu 3 Wochen dauern, bis man keinerlei Schmerzen mehr verspürt.
So das war es erst mal. Wenn mir noch etwas einfällt, wird die Liste ergänzt ^.^
Habt ihr auch schon eine Mandelentfernung hinter euch?
Ich hoffe ihr werdet nie eine brauchen ^^
Viele liebe Grüße,

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14 Kommentare
Mein Arzt meinte nur: „…gar nicht schlim…blabla…geht ganz schnell…blabla…kaum Schmerzen…blabla…“
Alles klar… ^^‘
Ich fühle mit Dir! Gute Besserung und einen lieben Gruß
Viel Erfolg und Gute Besserung :)
Liebe Grüße und schönes Wochenende :)
Gute Besserung :)
Meine OP damals war tatsächlich nicht schlimm, hatte zwar Schmerzen, aber nichts arges.