Vielleicht ist es dem ein oder anderen von euch schon aufgefallen, aber ich bin auf Instagram schon lange nicht mehr wirklich aktiv und habe der Plattform mehr oder weniger den Rücken gekehrt, inzwischen nutze ich sie nur noch gelegentlich um mich über neue Produkte zu informieren. Weshalb es zu diesem Schritt kam hat mehrere Gründe, diese betreffen zum einen mich selber, zum anderen aber auch andere User. Welche genau das sind verrate ich euch in diesem Post.
1. Ich machte mir selbst zu viel Druck
Als ich „damals“ anfing meinen Instagram-Account aufbauen zu wollen, fing ich ziemlich schnell an die ganze Sache viel zu ernst zu nehmen. Mich interessierten nur noch Zahlen und wer die meisten Follower hat. Der Account einer damaligen Bekannten wuchs deutlich schneller als meiner und das obwohl wir die selbe Strategie verfolgten, und das wurmte mich. Ich musste dauernd die Anzahl meiner Likes, Kommentare und Follower checken und suchte den ganzen Tag nach Tipps und Tricks um die Follower weiter wachsen zu lassen. Nicht weil ich unbedingt tausende von Followern haben wollte, denn mein Instagram war für mich nach wie vor nur ergänzend zum Blog, sondern weil ich mich manchmal viel zu schnell in Zahlen reinsteigere. Durch all diese Dinge vermieste ich mir selbst die Freude am posten und machte es so von Tag zu Tag weniger gerne – heute mache ich nichts mehr davon.
2. Der Druck mehrmals am Tag etwas posten zu „müssen“
Gehört gewissermaßen zu Punkt 1, da sich dieser aber speziell um das Beobachten von Zahlen und dessen Folgen dreht, gibt es hierfür einen eigenen Punkt. Bei der Suche nach Tipps und Tricks stieß ich immer wieder darauf, dass man doch mehrmals am Tag etwas posten soll. Aber ganz ehrlich, aktuell ist mein Leben einfach zu langweilig als dass ich Stoff für mehrere Posts am Tag hätte, selbst 2-3 Posts in der Woche bekäme ich nicht hin. Schließlich kann ich euch schlecht jeden Tag mit „ich fahre gerade zur Uni“, „ich fahre gerade zur Arbeit/nach Hause“ oder mit „Ich schaue gerade Serien/ich sitze gerade an der Bachelorarbeit“ langweilen, interessanter ist es bei mir einfach nicht und mir dauernd etwas auszudenken ist auch doof (zudem würde es mir den Spaß verderben) ^^“ Und ich selbst würde auch keinem Account folgen der nur so etwas postet, demnach poste ich so etwas auch selbst nicht.
3. Der stetig „verbesserte“ Algorithmus
Instagram ändert dauernd seinen Algorithmus, so wie auch Google und Facebook. Während es mir bei Facebook oft gar nicht so sehr auffällt, weil ich dort nur bin um direkt in Gruppen nach den neuesten Posts zu sehen, fällt es bei Instagram extrem auf. Es zählt nur noch Interaktion (was in gewisser Weiße auch gar nicht schlecht ist) und so haben kleine Accounts es schwer überhaupt gesehen zu werden. Mit jedem neuen Update des Algorithmus bekommt man so noch weniger Resonanz. Auch die Aktualität ist nicht mehr wirklich relevant. Den seltsamen Algorithmus bemerke ich vor allem immer dann, wenn ich durch meinen Instagram Feed scrolle, dann sehe ich Posts von vor wenigen Minuten, gefolgt von Posts von vor mehreren Tagen und welche dazwischen. Ich hätte jedoch gerne alles nach Aktualität sortiert, aber das ist leider nicht möglich und nervt mich tierisch.
4. Follow back
Ich gebe zu, als ich das vor einiger Zeit so eng sah habe ich auch diese Follow back spiele mitgemacht (aber nie von selbst bei anderen, sondern nur in Gruppen in denen man es abgesprochen hatte), doch mittlerweile sehe ich das mit ganz anderen Augen und habe allen entfolgt. Nein, ich will nicht eurem Account folgen nur weil ihr mir folgt. Nein ich tu mir in meinem Feed keine Bilder von Dingen an die mich nicht interessieren. Wozu? Ich würde es dann sowieso weder liken noch kommentieren und am Ende entnervt wieder entfolgen. Natürlich freut man sich wenn man sieht, dass man einen neuen Follower hat, aber umso enttäuschter ist man wenn derjenige innerhalb kürzester Zeit wieder entfolgt und klar wird, dass er nur wollte, dass man zurück folgt. Nein danke. Mittlerweile fängt das sogar schon bei Pinterest an und ich hoffe sehr, dass das dort nicht auch noch Gang und Gebe wird…
5. Die Zeit die Instagram frisst
Klar, soziale Netzwerke leben von Interaktion, aber die Zeit die Instagram frisst um irgendwie mit seinem Account voran zu kommen ist mir eindeutig zu viel. Die ganze Zeit liken und kommentieren, nur damit man selbst auch in den Feeds zu sehen ist und sich vielleicht jemand durch Klick auf meinen Kommentar auf mein Profil verirrt ist es mir einfach nicht wert. Ich erfreue mich auch so an den Bildern der Accounts denen ich folge, sonst würde ich ihnen nicht folgen, dennoch kommentiere ich nur wenn ich auch wirklich etwas produktives zu sagen habe, ansonsten like ich „nur“.
6. Nervige User
Die folgen-entfolgen Leute mag wohl niemand, außer die die solche Spielchen wirklich mitmachen, doch die User mit sinnlosen Kommentaren sind auch nicht viel besser. Jeder von uns freut sich über Kommentare, keine Frage, doch wenn diese dann in einer anderen Sprache sind und offensichtlich nicht auf den Post bezogen, oder gar nur aus Smileys besteht, wird klar: hier will nur wieder jemand auf seinen Account aufmerksam machen. Kommentar-Bots sind auch ziemlich auffällig, oder wer wundert sich nicht wenn man am Abend einen schönen Tag gewünscht bekommt, von einer Person aus dem selben Land….?
Manchmal frag ich mich ob ein Blog ohne Instagram überhaupt wachsen kann, aber immer dann wenn ich Blogs und Instagram vergleiche komme ich zu der Erkenntnis, dass definitiv beide ihre Daseinsberechtigung haben. Beide können sehr gut ohne das jeweils andere überleben, können sich aber auch sehr gut gegenseitig ergänzen. Jeder Blogger (und Instagrammer) muss einfach den richtigen Weg für sich finden wie er mit diesen Plattformen umgehen und inwiefern er sie einsetzen möchte. Ich finde jedoch nicht, dass ein Instagram Account für einen Blogger Pflicht ist, schließlich haben beide Plattformen einen unterschiedlichen Fokus.
Wie ist eure Meinung zu Instagram? Könnt ihr über die „negativen Aspekte“ Hinwegsehen oder seid ihr auf dieser Plattform auch schon ruhiger geworden?
Liebe Grüße
8 Kommentare